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Mi, 18.06.

Noch einen Monat

Noch einen Monat bis zu der Bergbesteigung. Nicht nur deswegen ist heute ein besonderer Tag: Mein Sohn Marcus hat heute seine letzte, mündliche Abitur-Prüfung. Zum Auftakt des Tages sind wir deshalb eine Stunde gemeinsam gejoggt, um zu relaxen. Anschließend habe ich in Erfurt ein intergratives Sportfest mit rund 1.000 Schülerinnen und Schülern eröffnet. Und jetzt muss ich noch zwei Interviewanfragen beantworten.

Do, 19.06.

2,5 Stunden Walking

Heute war ich morgens relativ lange unterwegs: 2,5 Stunden Walking. Es kommt darauf an, sich ausdauernd zu bewegen - und die Bewegung allein schult schon die Ausdauer. Außerdem ist heute von ANA die Bestätigung für unsere Flüge gekommen: Am 10. Juli geht's von Frankfurt/Main nach Tokio.

Fr, 20.06.

Beim Bundespräsidenten

Heute bin ich zum Sommerfest des Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue eingeladen. Dort wird sich auch die Olympiaregion Leipzig präsentieren und viele andere Sportlerinnen und Sportler sind dabei. Natürlich ließ ich den Vormittag nicht ohne Sport vergehen: 1 Stunde Jogging und anschließend Gymnastik. Leider komme ich nicht jeden Tag dazu, Sport zu treiben, aber diese Woche habe ich Urlaub und jede Menge Zeit dazu.

Sa, 21.06.

Im Zeichen der Motivation

Heute fahre ich nach Oberwiesenthal zu einer Motivationsveranstaltung mit Kunden einer Dentalfirma. Anschließend habe ich vor, noch ein wenig Sport zu machen, schließlich muss ich mich für den Fuji in Form bringen

So, 22.06.

Mit Jens auf den Fichtelberg

Wandern steht heute auf dem Programm. Mit meinem Freund, dem Skisprung-Olympiasieger und VSO-Mitglied Jens Weißflog, werde ich auf den über 1.000 Meter hohen Fichtelberg marschieren.

Mo, 23.06.

Bewegen statt belasten

Ich hatte die letzten Tage Urlaub und konnte so viel mehr Sport machen. Es war sehr schön. Im beruflichen Alltag ist es schon komplizierter im Tagesablauf die Bewegung, den Sport unterzubringen. So habe ich die Zeit genutzt und mich sehr intensiv bewegt. Doch was heißt intensiv ? Die erste Form der Intensität einer sportlichen Betätigung für mich heißt: Bewegen statt belasten. Dabei ist mein subjektive Belastungsgefühl das Hauptkriterium. Eine Faustregel für jeden Gesundheitsportler: Lieber etwas langsamer, aber dafür ein paar Minuten länger. Heute Abend werde ich ins Fitnessstudio gehen und etwas Krafttraining machen. Es ist nicht so gerade meine Lieblingsbetätigung beim Sport, aber es gehört zu einer ganzheitliche Fitness dazu.

Di, 24.06.

Das Japan-Team steht

So, die Gruppe die mich nach Japan begleiten wird, steht fest. Es sind das MDR-Fernseheam mit Manuela Peter, Udo Rind, Thomas Niemann.. Ich kenne Sie schon von meiner zweiten Japanreise - einem Architektenkongreß in Nagano. Ich denke, dass es wichtig ist, in einem Gastgeberland Sitten und Gebräuche zu beachten. Deshalb ist für die interkulturelle Betreuung Norico Kimura dabei. Sie wird uns auch sprachlich unterstützen. Wer kann schon japanisch? Als einzige mit richtiger Bergerfahrung sind Lutz Heinrich und Dr. Dietrich Mandler dabei. Sie sind die wichtigen Säulen für das ganze Team beim Aufstieg und beim Abstieg. Dazu kommen noch Dirk Ulaszewski und seine Frau Anna. Dirk organisiert diese ganze Tour und hat auch die Kontakte zu unserem Hauptsponsor "ANA" geknüpft. Als persönliche Beschützer werden noch mein Sohn Marcus und meine Frau Marion dabei sein. Marion wird gleichzeitig die medizinische Betreuung der Gruppe übernehmen. Für alle bedeutet es aber auch im gleichen Maße "Fit wie die Turnschuhe" zu sein. Denn auf dem Berg kommt jede Menge körperliche Anstrengung auf uns zu.

Mi, 25.06.

Zur Abwechslung Golf

Eine Grundregel von mir ist: Bewegung soll Spaß und Freude machen. Aber nur durch Abwechslung kann ich Spaß und die Freude erhalten. Deshalb heute mal kein Walking oder Jogging. Ich werde mit Freunden Golf spielen. Vor fünf Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich Golf als sportliche Betätigung ansehen würde. Bei einer Golf-Benifizveranstalltung für unseren Verein "Sportler für Organspende" hat mich Franz Beckenbauer mit den Worten: " Junge, Du musst Golf spielen", überredet einen Golfschläger in die Hand zu nehmen. Ich habe mich sehr, sehr ungeschickt angestellt. Dann kam aber der Ehrgeiz des Sportlers durch. Seit dieser Zeit spiele ich mit zunehmender Freude Golf. Trotzdem - Walking, Jogging, Schwimmen und Radfahren stehen bei mir immer noch an erster Stelle.

Do, 26.06.

Des Sportlers neue Kleider

Langsam muss ich mich mit der Ausrüstung für die Bergbesteigung beschäftigen. Es geht ja nicht nur in meinen geliebten Thüringer Wald auf den Inselsberg. Das Motto - des Sportlers neue Kleider - die Anpassung an Klima und Umgebung, ist sicherlich in den Bergen auch richtig. Die Kleidung soll angemessen, funktionell sein. Zuerst die richtigen Schuhe, dann die entsprechende funktionelle Unterwäsche, die Kleidung dem Wetter angepasst. Kälte: warme Kleidung, windabweisend, durchlässig für Feuchtigkeit (Schweiß) nach außen. Hitze: leichte Kleidung, Sonnenschutz. Mal sehen, was der Fachmann dazu sagt. Wir werden uns von Lutz mit seinen Bergerfahrungen beraten lassen. Lust mich sportlich zu betätigen hatte ich heute keine so richtig. Da ich aber morgen nicht dazu kommen werde, bin ich 70 Minuten joggen gewesen. Schon nach wenigen Metern ist die Lustlosigkeit verflogen. Am Ende habe ich mich körperlich und mental richtig gut gefühlt.

Fr, 27.06.

Erholung ist wichtig

Heute hatten wir Vorstandssitzung vom "Verein Sportler für Organspende" in Frankfurt/Main. In dem Team um unseren Vorsitzenden Hans-Wilhelm Gäb wird sehr engagiert gearbeitet. Die administrative, organisatorische Arbeit ist sehr umfangreich. Ohne Unterstützung von Steffina Hofmann und Oliver Kauer-Berk einfach nicht zu leisten. Mit den wenigen finanziellen Mitteln wird ein Optimum an Aufklärungsarbeit für die Organspende geleistet. Zur sportlichen Betätigung bin ich heute nicht gekommen. Aber, wussten Sie schon? Erholung ist so wichtig wie die Belastung! Ich habe mich gut erholt.

Sa, 28.06.

Stolz auf meinen Sohn

Heute beendet mein Sohn Marcus mit der Ausgabe des Abiturszeugnisses und dem "Abi-Ball"einen Lebensabschnitt. Ich bin als Vater sehr stolz auf meinen Sohn. Er litt stark unter meiner Erkrankung und hatte dadurch in seiner Jugendzeit einige schwere Jahre.

So, 29.06.

Walking für Sonntags-Brötchen

Heute morgen stand eine lange Walking-Einheit auf meinem Programm. Traditionell trafen wir uns um 7.30 Uhr, um zwei Stunden gemeinsam im Steigerwald zu walken oder zu joggen. Im Anschluss fuhren alle zur bekannten Tankstelle und kamen mit frischen Sonntags-Brötchen nach Hause zum Frühstück - lecker!

Mo, 30.06.

Laufen, Fotos und ein Fest

Heute war Fototermin mit Sascha Fromm (Preisträger des diesjährigen Sportfotowettbewerbes) für eine Weltneuheit: Nordic-Walking-Stöcke mit stoßabfedernden Schlaufen. Ein hochtechnisches textiles Material aus Chemnitz. Die Stöcke werden in Thüringen gefertigt. Am Abend bin ich beim Sommerfest unseres neuen Ministerpräsidenten. Ich finde, es wurde mit ihm eine gute Wahl getroffen. Natürlich kam die Bewegung heute auch nicht zu kurz. Ich bin heute morgen 30 Minuten gelaufen. Die Summe kleiner Trainingseinheiten bringt auch eine neue Qualität.

Di, 01.07.

Die Fuji-Saison ist eröffnet

Heute ist für den Fuji ein ereignisreicher Tag. Am jeden 1. Juli eines Jahres wird die Bergsteigersaison eröffnet. Sie geht immer bis zum 27. August des jeweiligen Jahres. Die Zeremonien, zur amtlichen Öffnung und zur Beendigung der Bergsaison, werden an den Schreinen am Fuße des Berges durchgeführt. Die Hauptfeier findet an unserem Startort statt, am Hauptnordeingang des Fuji-Sengen-Schreines (Kitaguchi Hongu Fuji Sengen Jinja) in der Stadt Fujiyoshida. Ich hätte diese Feier gern erlebt. Es ist ein shintoistischer Tempel, umgeben von 1000 Jahre alten Zedernholzbäumen. Die Eröffnung der Saison bedeutet nicht automatisch, dass man heute den Berg besteigen kann. Die Verantwortlichen des Nationalpark-Services entscheiden je nach Schneelawinenlage. So kann es durchaus sein, dass die ersten Bergsteiger erst in 14 Tagen den Gipfel erleben dürfen.

Mi, 02.07.

Training mit dem MDR-Team

Ab in die Berge heißt es heute. Es muss trainiert werden. Ich habe mich mit dem MDR-Kamerateam zum Training am Inselsberg in Thüringen verabredet. Es wird ein kleiner Test sein, mal sehen, ob sie so fleißig trainiert haben, wie sie es mir versprochen haben. Der Inselsberg mit seinen 916,5 Metern ist zwar nicht der höchste Berg des Thüringer Waldes, jedoch wohl der Bekannteste. Es geht mit Pulsuhr durch die in Thüringen höchstgelegenen Rotbuchenwälder. Ein besonderer Reiz. Im doppelten Sinne, denn wir starten in Winterstein, überqueren den Berg bis zum Kurort Tabarz - und dann geht's zurück. So kommen wir auf ca. 1000 Höhenmeter. Natürlich kein Vergleich zu dem, was uns in 16 Tagen erwartet.

Do, 03.07.

Pressekonferenz in Frankfurt

Heute habe ich zusammen mit Hans Wilhelm Gäb auf einer Pressekonferenz am Frankfurter Flughafen den Medienvertretern das Fuji-Vorhaben vorgestellt. Die Resonanz war sehr erfreulich: Vier Frankfurter Tageszeitungen, Nachrichtenagenturen und Fachzeitschriften waren vertreten. Besonders gefreut habe ich mich, dass auch unsere VSO-Mitglieder Christian Schenk und Edgar Itt Zeit gefunden hatten, vorbei zu schauen. Ich bin gespannt, was morgen zu lesen sein wird.

Fr, 04.07.

Manuela hat Rückenprobleme

Schock am Morgen: Probleme bei meinem "Dreamteam". Manuela, die Regisseurin, hat große Rückenprobleme. Von Thomas, unserem Kameramann, ist sie gleich zum Orthopäden gefahren worden. Ohne Manuela können wir den Film nicht machen. Nun heißt es erst mal abwarten, Ruhe bewahren und hoffen, dass sich unter physiotherapeutischer Behandlung die Probleme beheben lassen. Die Pressekonferenz von gestern war sehr erfolgreich. Eine Anfrage vom Hessischen Rundfunk von der Redaktion Meridian für ein Interview kam auch schon heute. Ich glaube bereits jetzt kann man sagen, dass das erste Ziel erreicht ist: Auf die Thematik der Organspende aufmerksam zu machen.

Sa, 05.07.

Aktionstag zum Thema Gesundheit

Heute war ein Aktionstag zum Thema Gesundheit in Erfurt bei der Orthopädischen Werkstatt BOS. Zu diesen Tagen kommen meist Menschen, die sich seit längerer Zeit nicht sportlich bewegt haben. Ich habe da immer sehr dankbare Zuhörer. Auch der Praxis-Walkingteil macht immer viel Spaß. Für mich sind diese Veranstaltungen aus drei Gründen sehr wichtig: 1. lerne ich immer bei den Fachvorträgen durch die begleitenden Mediziner, 2. treffe ich auf Menschen, die ich motivieren kann, durch Bewegung etwas für ihre Gesundheit zu tun und 3. durch den Praxis-Walkingteil kann ich mich gleich mitbewegen.

So, 06.07.

Ruhetag mit Bewegung

Sonntag ist Ruhetag. Nun ja, etwas werde ich mich bewegen. Wie jeden Sonntag treffen wir uns um 7.30 Uhr und walken oder joggen gemeinsam. Auch wenn es am Vorabend etwas "früher" als normal gewesen ist, weil etwas ausgiebiger der runde Geburtstag einer Freundin gefeiert wurde. Aber mein Motto heute lautet: "Wer feiern kann, der kann auch walken".

Mo, 07.07.

Fit mit kleinem Bauchansatz

Am Abend habe ich die gleiche Veranstaltung wie am Samstag. Nur nicht in Erfurt, sondern beim Sporttreff Sportsohn in Neu-Ulm auf Einladung der Firma "Reebok". Sicherlich viel Fahraufwand, aber wenn man dann die interessierten Fragen der Teilnehmer beantwortet und die Freude beim Walking sieht, ist alles andere vergessen. Ja, und das Thema Transplantation spielt dann auch immer Hintergrund eine Rolle. Oft ist es mir schon passiert, dass ein Teilnehmer zu mir sagte: Ich glaube gar nicht, dass Sie transplantiert sind, so fit wirken Sie auf mich. Naja, für meinen kleinen Bauchansatz schäme ich mich dann schon ein wenig. Hier wäre ich für einen professionellen Tipp dankbar.

Di, 08.07.

Die Ausrüstung ist da

Die Ausrüstung von "Salewa" ist heute angekommen. Vielen Dank an das Unternehmen, das höchst funktionelle Ausrüstung und Bekleidung für Bergsteiger herstellt. In fast 3.800 Meter Höhe werden wir diese auf dem Fuji gut gebrauchen können.

Mi, 09.07.

Hektik und Entspannung

Hektik, Hektik. Das Rucksackpacken hat begonnen. Ein großen Rucksack für die Berge, ein Koffer für die Zivilisation am Fuße des Berges. Ich mag Kofferpacken wirklich nicht. Dabei müsste ich es ja gewohnt sein durch die vielen hundert Wettkampfreisen in alle Ecken der Welt. Heute Abend gönne ich mir noch eine kulturelle Entspannungsphase: Vor der historischen Kulisse des Erfurter Domes schaue ich mir nach einer Inszenierung von Montavon die Oper von Richard Strauß "Friedenstag" an. Hat sicherlich nichts mit Bergen zu tun, aber trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide Dinge können keinen Regen gebrauchen.

Do, 10.07.

Abflug: Mit ANA nach Japan

Geschafft! Jetzt ist gleich der Abflug nach Japan. Wir fliegen mit der All Nippon Airways (ANA). Ich freue mich schon auf die Entspannung: Das "sich verwöhnen lassen" durch die Crew und auch das "Nichtstun" über 12 Stunden. Ich werde schlafen, die ersten Köstlichkeiten der japanischen Küche probieren und einfach meine Gedanken spielen lassen. Oft bekomme ich dabei sehr gute Ideen. Der Schritt in das Flugzeug ist schon der erste Schritt in das andere Land. Mit ANA ein sehr guter.

Fr, 11.07.

Fast mehr Kühe als Einwohner

Nun bin ich Japan angekommen. Alles lief optimal: Start am 10. um 14.00 Uhr. Ankunft vor wenigen Minuten in Minami/Makimura (3500 Einwohner, 3000 Kühe. Es ist eine sehr ländliche Gegend. Gesehen habe ich noch nichts, denn es ist 22.00 Uhr. Wir sind so herzlich empfangen worden. Kogasan, Saitosan und jetzt ist noch ein Empfang beim Bürgermeister. Danach werde ich schlafen wie ein Murmeltier!

So, 13.07.

Training mit dem Fernsehen

Regen, Regen, Regen. Ein Glück, dass wir sehr gute Kleidung haben. Heute war Haupttrainingstag für die Fernsehteams. Zuerst war das mdr-Team mit Training dran und das japanische Filmteam hat gedreht und dann umgekehrt. So hatte ich heute zwei Trainings-Einheiten. Danach kamen zwei lange Interview-Termine, zuerst mit dem mdr-Team, dann dem japanischen Fernsehen. Also zwei Interview-Einheiten.

Sa, 12.07.

Japanische Nudeln zum Höhentraining

Minami-Makimura - das Domizil, wo wir uns auf den Fuji-San vorbereiten. Der Ort hat vier Kostbarkeiten: Gemüse, Milch, Berge und Herzlichkeit. Herzlich sah auch unser Tagesablauf aus: 7:00 Uhr japanisches Frühstück (köstlich!), 8:30 Uhr Dorfbesichtigung, um 9:00 Uhr hab' ich japanische Nudeln vorbereitet (Rezept kommt später), 10:00 bis 12:00 Uhr Höhentraining, 12:15 Uhr: ich habe die Nudeln gegessen, die ich früh in einem japanischen Sobarestaurant zubereitet hatte, 13:00 bis 15:30 Uhr Höhentraining mit dem mdr-Team (die sind echt gut drauf), 16:00 bis 18:30 Uhr herzlicher Empfang mit interessanten Gesprächen im Dorf der 2800 Kühe. Dort habe ich auch den blinden Marathon-Laufer Kioshi Oshina kennengelernt, dem ich die Daumen drücke für die Qualifikation zu den Paralympics 2004 in Athen.

Di, 15.07.

Am Fuße des Fujisan

Unsere zweite Gruppe ist in Japan angekommen. Kogasan, der Präsident des hiesigen Power Walking Clubs) hat wieder alles gut organisiert. Ein Bus bringt die Gruppe direkt nach Fujiyoshida. Wir sind nach drei Stunden Fahrt durch die südjapanischen Alpen am Fuße des Fujisan angekommen. Die Verabschiedung in Minami-Makamura war sehr herzlich. Der Bürgermeister hat mir einen Brief an den Bürgermeister von Erfurt mitgegeben.

Mi, 16.07.

Der Fuji hinter Wolken

Mit viel Verspätung ist die zweite Gruppe angekommen. Ich hatte heute wieder einen vollen Drehtag. Sehr aufwändig. Teamfähigkeit wird dabei sehr groß geschrieben. Rationales Arbeiten bedeutet hohe Konzentration. Nervös sind alle nur, weil wir bisher nicht einmal den Fujisan gesehen haben. Es ist so, als ob der Berg nicht existiert. Für den mdr-Film wären die Bilder vom Fuji jedoch sehr schön. Nun, wir haben ja noch zwei Tage Zeit, vielleicht verziehen sich die dicken Wolken bald. Eine Chance besteht noch.

Do, 17.07.

Mein Zeitplan für den Aufstieg

Der Aufstieg kann beginnen. Alle sind nervös, müssen packen. Mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt. Aktuell ist es nicht besonders. 27 Stunden soll das Ganze dauern, davon 19 Stunden reine Geh-Zeit. Neben dem mdr-Team wollen auch vier japanische TV-Teams drehen, eines will sogar einen Helikopter einsetzen. Die Medien veranstalten hier einen Riesenrummel. Ich melde mich wieder vom Gipfel! Hier der Zeitplan der Besteigung (japanische Zeit): 18. Juli: 6.30 Uhr Zeremonie am Fujj Sengen Shrine am Fuße des Berges (850m); 7.00 Uhr Start zum Aufstieg; 11.00 Uhr Mittagspause an der 5. Station (2.305m); 16.00 Uhr Ankunft an der 8. Station (3.020m) / Übernachtung. 19. Juli: 0.00 Uhr Start Gipfelbesteigung; 4.30 Uhr Ankunft Gipfel (3.776m) / Umrundung des Vulkans; 7.30 Uhr Beginn Abstieg; 10.20 Uhr Ankunft an der 5. Station; 13.00 Uhr Empfang beim Bürgermeister in Fujiyoshida / Walkingevent mit 2000 Teilnehmern. Ich werde dabei den Walkingpfad „Gesundheitsweg“ einweihen. Um 17.00 Uhr soll dann alles vorbei sein.

Fr, 18.07.

Jetzt auf 3.000 Meter

Gerade sind wir an der 8. Station auf 3.000 m Höhe angekommen. Ich habe bis jetzt 3.500 Kilokalorien verbraucht und 2.050 Höhenmeter zurückgelegt. Bis jetzt haben wir alles sehr gut durchgestanden, alle fühlen sich wohl. Die Wolken haben sich gelichtet, und wir sehen jetzt zum ersten Mal den Gipfel. Nach einer kurzen Nachtruhe werden wir uns um 23.45 Uhr auf den Weg zum Gipfel machen. Zum Sonnenaufgang um 4.42 Uhr wollen wir spätestens oben sein.

Sa, 19.07.

Ich habe es geschafft!

Ich habe es geschafft. Und wir sind alle wieder heil herunter gekommen. Gegen 4.00 Uhr hatten wir den Gipfel des Fuji erreicht. Nach der Rast auf der 8.Station in 3.000 m Höhe machten wir uns um Mitternacht zur letzten Etappe auf. Das Wetter war ganzschön mies, wir mussten gegen viel Wind ankämpfen. Oben war's dann richtig stürmisch und die letzten 100 Höhenmetern waren nicht einfach für mich. Leider konnten wir den Sonnenaufgang wegen des Sturms nicht erleben. Trotzdem waren der Berg und die Anstrengung gigantische Erlebnisse für mich. Etwas ganz Besonderes, nicht mit meinen Marathonläufen in New York und Berlin zu vergleichen. Gegen 10.30 Uhr hatten wir den Abstieg beendet. Auch die vielen Fernseh-Interviews und die Power-Walking-Veranstaltung sind jetzt überstanden. Ich bin seit 37 Stunden auf den Beinen, mit nur einer Stunde Schlaf dazwischen. Den hole ich jetzt nach. Danach melde ich mich wieder.

Di, 22.07.

Der Fuji zeigt sich

Gestern hat das ganze Team die erfolgreiche Fuji-Besteigung mit einem japanischen Essen gefeiert: Grillen direkt am Tisch mit Fleisch und Fisch und vielen guten Gesprächen. Heute hat sich der Fuji zum ersten Mal seit unserer Ankunft in seiner ganzen Pracht gezeigt, ohne Wolken. Ein wahrlich imposanter Berg, schon Wahnsinn, dass wir dort oben waren. Nachher fahren wir nach Tokio und wollen uns den Kaiserpalast und das Nationalmuseum ansehen.

 
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